Cranach Digital Archive

Bereits 400 digitalisierte Gemälde mit über 5.000 Abbildungen aus dem Gesamtschaffen Lucas Cranachs des Älteren (um 1472 bis 1553) und seiner Wittenberger Werkstatt präsentiert das kürzlich freigeschaltete Portal Cranach Digital Archive (CDA).

Als Initiative der Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf und zahlreicher Gründungspartner und Institutionen ins Leben gerufen, vereint die digitale Forschungsplattform einen ersten Teil der europaweit verstreuten Werke sowie des zugehörigen Wissens. Bemerkenswert sind die Möglichkeiten des Zugriffs und Vergleichs, der Mehrwert für unterschiedlichste Forschungsdisziplinen liegt auf der Hand.

Mit Altarwerken, allegorischen Darstellungen und Porträts, darunter den bekannten Bildnissen von Martin Luther und Katharina von Bora, gibt Cranachs Schaffen Einblick in Lebenswelten im Zeitalter der Reformation. Und nicht selten besitzen die Gemälde Landschaftshintergründe mit dem Blick auf bauliche Ensemble – Schlösser und Burgen, Kirchen und Städte.

Dass diese Darstellungen, die vielfach auf Vorlagenmaterial aus den Werkstätten beruhen, für die bauhistorische Forschung von Interesse sein können, zeigte beispielsweise der Restaurator Thomas Schmidt bei Untersuchungen zu Schloss Colditz an der Mulde. Auf Cranachs Gemälde „Das Goldene Zeitalter“, das in der Nationalgalerie in Oslo verwahrt wird, erkannte er das Schloss mit der später zerstörten Jacobskapelle im ersten Schlosshof. Damit liegt ein frühes und zugleich einzigartiges bildliches Zeugnis für die Zeit um 1530 für Colditz vor.

Im CDA ist bisher nur das in München verwahrte Gemälde gleichen Namens erfasst, das einen anderen Hintergrund aufweist. Nicht nur aus dieser Sicht bleibt zu wünschen, dass die Zahl der digitalen Werke im CDA bis zum Projektabschluss 2014 stetig wächst.

 

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